Ja, die deutsche Sprache eignet sich hervorragend für scheinbar willkürliche Unsinnskonstruktionen, das haben Kurt Schwitters und Co. schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts eindrucksvoll bewiesen. Sich jetzt auf diese Tradition zu berufen, ist nur ein konsequenter letzter Schritt der beiden Norddeutschen, die bisher sowohl mit deutschen als auch englischen Texten unterwegs waren. Aber nicht nur Wörter und Sätze jagen ODD COUPLE gnadenlos durch die Häckselmaschine, auch musikalisch schreckt das Duo vor nichts zurück. Mainstream, Untergrund, egal, erlaubt ist, was gefällt: KRAFTWERK-Gedenk-Synthpop, Krautrock, Garagenlärm, Stoner, Post-Punk, Indierock, ab ins Loop damit. Direkte musikalische Zitate inklusive, hier wird wirklich hemmungslos geklaut. Und kommt dabei doch eigenständig rüber, Kunststück. Das Label? „Geld“. Ist natürlich das eigene. Ha. Etwas ähnlich unberechenbar Verdrehtes hat man seit der der ersten deutschsprachigen (Nachkriegs-)Welle nach dem großen Punkknall Ende der Siebziger wohl selten zu Ohren bekommen. Gibt es also bald auch eine neue Nena? Uff. Weiß man nicht so genau. „Im Gehirn wird’s langsam hell / Trampolintransmitter“. So schräg wie der Besuch eines Tenniscamps auf Malle in einem Subaru Libero.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #138 Juni/Juli 2018 und Anke Kalau
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Anke Kalau
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Matti Bildt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #150 Juni/Juli 2020 und Anke Kalau
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Anke Kalau