Adel verpflichtet, so scheint's. Zumindest macht Richard von Schulenburg den Versuch, einen Barock'n'Roll mit seinen dödeligen Achtzigersynthies auf die Beine zu stellen, der leider nur ein bischen mehr als nur ein Witz sein will.
RONDO VENEZIANO auf Spacken-Image. Vermählt mit einer gewissen Scheiss-drauf-Attitüde geht hier so einiges: auch IRON MAIDEN-Gitarren werden ins Boot geholt, und dann wird über Astronautenliebe gesungen.
Im ersten Moment denkt einer vielleicht, ein komplett Verrückter ist hier an den Start gegangen, nur um einen Fehlstart zu provozieren, dass sich die Zuschauer an ihrem Lachen verschlucken müssen.
Diese Komiksuppe wird mit Money Mark und Jimi Tenor in einem Topf für das Kinderprogramm gekocht. Die Kinder stehen als schräger Chor davor und warten, dass der Topf umkippt, und wenn er es dann tut, rennen sie durcheinander und spielen Helge Schneider.
BEACH BOYS-Verarsche on a higher level - obwohl das letzte Stück eine extrem peinliche Umsetzung von "Across the universe" der BEATLES ist. Klaus Beyer, ick hör dir trapsen! Rückblickend wünsche ich mir, dass mich die in deutscher Sprache verfassten Texte nicht so all zu arg nerven würden, denn das tun sie eben nur deshalb, weil die Arrangements aus schlechten Achtziger-Synthie-Fake-Sounds nicht unbedingt die Ernsthaftigkeit unterstützen, mit der die meist aus Liebesbekundungen stammende Poesie vorgetragen wird.
Doch hin und wieder gibt es wunderschöne Momente, in denen Richard zu sich kommt und sich endlich traut, die Albernheit abzulegen, um eine Botschaft zu vermitteln, die zu berühren weiß. Und dann gibt es die anderen Momente, wo er zum Tanz auffordert, und dann bewegen wir uns wild unter der Diskokugel, wenn wir nicht schon vorher die Wände hochgelaufen sind ...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Andreas Klemt