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GREG ANTISTA & THE LONELY STREETS

Under The Neon Heat

Greg Antista ging einst mit Steve Soto (ADOLESCENTS) zur Schule, spielte Anfang der Neunziger bei JOYRIDE, später und in jüngster Vergangenheit bei FOXY, und meldete sich 2019 mit dem Album „Shake, Stomp And Stumble“ zurück, für das er aus seinem großen Musikerfreundeskreis eine illustre Besetzung zusammengestellt hatte. Neben Gitarristin Jessica Kaczmarek bestand die aus Drummer Jorge E. Disguster (DISGUSTER, THE HANGMEN) und Bassist Warren Renfrow (FINAL CONFLICT, CADILLAC TRAMPS, MANIC HISPANIC). Jessica ist mittlerweile raus, an ihre Stelle trat Frank Agnew, der mit seiner Vergangenheit bei ADOLESCENTS, LEGAL WEAPON, T.S.O.L., 45 GRAVE ... eigentlich keine Einführung braucht. Auf dem Mitte Juli erscheinenden zweiten Album „Under The Neon Heat“, das von Paul Miner von DEATH BY STEREO produziert wurde, lässt der Vierer unter Führung von Antista (Lead Vocals, Gitarre, Songwriting) keinen Zweifel an seiner Herkunft. Man muss vermuten, dass Mike Ness seit langem an einer kreativen Krise leiden muss, wenn er so gar kein neues SOCIAL DISTORTION-Album auf die Reihe bekommt – und sollte eines kommen, habe ich Angst, ob das meine Erwartungen erfüllen wird ... Dann doch lieber GREG ANTISTA & THE LONELY STREETS, die den Neunziger-Sound von Social D. hier gleich mehrfach („Together tonight“, „Lonesome casualty“, ...) perfekt in Erinnerung rufen – auch wenn Antista nicht ganz so markant und nasal intoniert wie Ness. Einen guten Schuss Americana hat das Quartett Anfang 2020 kurz vor Corona auch noch eingefangen bei den elf Songs, unter denen der Opener „Down on Commonwealth“ textlich auffällt: Hier wird der Mord an dem Obdachlosen Kelly Thomas 2011 thematisiert, der eine Begegnung mit der Polizei nicht überlebte. „Police never were our friends“, ruft Antista hier in Erinnerung.