UND MORGEN BIN ICH DRAN. DAS MEETING

Laurent Quintreau

Die Perspektive der Erzählung wird durch die subjektive Sicht von elf Managern bestimmt. Der Zeitrahmen des Romans ist eng gesteckt. Zwei Stunden werden beschrieben, elf Abschnitte beinhalten jeweils aus der Perspektive eines Meetingteilnehmers den eigenen, inneren Gedankenstrom.

Die grobe Gliederung lehnt sich an Dantes Göttliche Komödie an: „Die Hölle“ – neun Manager, „Das Fegefeuer“ – der Chef des Meetings, „Das Paradies“ – ein Mitarbeiter, der während des Meetings lächelt, keine Angst hat – weil er in der Nacht einem Mordanschlag entgangen ist.

Die Positionen sind verschieden, aber „Angst“ bestimmt das Verhalten aller Anwesenden – selbst in ihrer Abwesenheit. Der Erstling von Quintreau trifft auf wenig Raum die katastrophalen Beziehungen der Menschen untereinander, in einer Welt eines bösen, kapitalistischen Systems – das leider ein nur zu gutes Modell für die Wirklichkeit liefert.

Eine geniale Miniatur! Elf von zehn Punkten.