TANGO DE LA MORT / DOLOMITI JAHRE

Ulf K.

Ulf K.s Comics kenne ich schon länger, habe aber seltsamerweise nie eines seiner Bücher besessen. Nachdem ich längere Zeit nichts von ihm in den Fingern hatte, fällt mir bei der Lektüre von „Tango de la Mort“ auf, dass es wohl nur meiner finanziellen Knappheit zu verdanken ist, dass ich noch kein Buch von ihm im Regal stehen habe.

Denn diese erweiterte Neuauflage seiner bereits 2004 erschienenen Sammlung früher melancholischer, märchenhafter Kurzgeschichten enthält unzählige wunderbare kleine Comics, fantasiereiche verträumte Geschichten zwischen Liebe und Tod.

Stilistisch alles in Ulf K.s typischem Stil gehalten, mit reduzierten Strichmännchenfiguren in Schwarz-Weiß, die einen sehr eleganten, leichten Strich haben, gibt es dennoch viel grafische Abwechslung in den jeweiligen Episoden.

Thematisch ebenfalls vielseitig, mal autobiografisch, mal fantastisch, mal ein wenig an Kafka erinnernd, dann wieder etwas an Marc-Antoine Mathieu. Ein großartiges Buch, über das ich nichts Negatives sagen kann.

In „Dolomiti Jahre“ sind dann sieben weitere Geschichten von Ulf K. versammelt, die sich mit dem Thema Kindheit beschäftigen. Diesmal nicht in Schwarz-Weiß sondern in Farbe, was nach der Lektüre von „Tango de la Mort“ erst mal eine Umstellung für die Augen bedeutet.

Aber auch bunte Zeichnungen bekommt der als Illustrator tätige K. in versierter Form gut in den Griff. Lustig finde ich hier vor allem die Passagen, in denen kindliche Trotzigkeit auf die „Fiesheiten“ der Erwachsenen prallt, wie in der Geschichte eines Arztbesuches, als der kindliche Protagonist den Arzt nach einer Impfung „Arschloch“ nennt.

Wie „Tango de la Mort“ ein ebenfalls sehr schöner Ulf K.-Band.