CHARLES LINDBERGH n.e.V. aus Hamburg spielen auf „Ueberall ist ueberall“ einen Mix aus KRAFTWERK-, STATION 17- und frühen Andreas Dorau-Sounds, ganz in der Tradition der Zickzack-Veröffentlichungen Anfang der Achtziger Jahre, zwischen „Zickzack Sommerhits“ und „Wunder gibt es immer wieder“, zwei wichtigen Samplern von 1981 respektive 1983.
Ein Titel wie „Die letzte Sonne“ hätte hier sicherlich seinen Platz gefunden. Von poppig über düster bis hin zu leicht experimentell ist alles dabei, ein geneigtes Ohr hört hier vielleicht sogar die Handschrift von Matthias Schuster (beziehungsweise die seiner Projekte) heraus, der bei dieser Produktion auch seine Finger im Spiel hatte.
Ältere Semester werden sich vielleicht noch an den Instrumentaltitel „Telstar“ erinnern, der hier gecovert wird. Mein Punkt für eine gelungener Würdigung alter Titel gilt aber der Synthieversion von „Die Maenner von S.M.E.R.S.H.“, im Original von BLUMEN OHNE DUFT.
Es bleibt allerdings fraglich, ob Haiko Herden, der Kopf des nicht eingetragenen Vereins CHARLES LINDBERGH, hiermit wirklich Werbung für sein neues Buch „Die Rote Gefahr“ macht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Kay Werner