Oberflächlich betrachtet sind LUNAR BLOOD nur eine weitere Death-Metal-Band, die den HM2 bis zum Fußboden durchdrückt. Aber der Fünfer ist in New Jersey beheimatet und klingt in den dreißig Minuten seines Debüts erstaunlich eigen. Vom Gefühl her ist „Twilight Insurgency“ tief im Hardcore verwurzelt, inhaltlich mit seinen Texten pro Veganismus und kontra Bullenterror eher noch in der Crust-Szene zu Hause und musikalisch ein störrisches Biest, das sich widerwillig zwischen stumpfer Raserei und bockigem Midtempo bewegt. Dabei haben LUNAR BLOOD in den Gitarren eingängige, schnell voranschreitende Hooks verbraten und ganz nebenbei einen exzellenten Drummer, der versteht, im richtigen Moment zu blasten. Es gibt viel zu wenige Bands, die schon auf ihrem Debüt so erwachsen klingen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #161 April/Mai 2022 und Ollie Fröhlich