Warum „Glow On“ von TURNSTILE das Hardcore-Album des Jahres ist und warum sich viele Die-hards darüber ärgern werden? Spätestens seit dem zweiten Album „Time & Space“ war klar, dass die Band aus Amerika eine andere Interpretation von diesem Genre hat und für diese Idee durchaus mehr Menschen begeistern kann. Die Hand in Hand mit dem Feminismus gehende und immer lauter werdende Kritik, dass Hardcore ein stark von Männern und ihren blanken, verschwitzten Oberkörpern dominiertes Spielfeld ist, führen TURNSTILE zum Ende. Percussions und ungewöhnliche Rhythmen in „Wild wrld“ und „New heart design“ lockern das Treiben bei Konzerten zwangsläufig auf. Produziert wurde das dritte Album der Band von Mike Elizondo und co-produziert von Sänger Brendan Yates. Durch die Arbeit der beiden kommen die vielen soundtechnischen Akzente, die die Laut/leise-Dynamik extrem befeuern, perfekt zur Geltung. Durch Gastbeiträge von BLOOD ORANGE und Julien Baker („Underwater boi“) ziehen TURNSTILE den Rahmen größer, lassen mehr Einflüsse zu und gestalten die Songs facettenreicher. Hardcore muss sterben, damit Hardcore leben kann! Wem das jetzt zu untrue geworden ist, der hört eben „Ich hab bei TURNSTILE in den Pit geschissen“ von SCHRAPPMESSER. Übrigens nach einer wahren Begebenheit. Bei einer Show von TURNSTILE in Santa Cruz hat ein Pit Pooper tatsächlich sein braunes Geschäft hinterlassen.
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