Na toll, das hat uns noch gefehlt, dass neben dem allgemeinen Polizeidruck und der Style-Polizei jetzt auch noch die Beats der Kontrolle eines staatlichen Verwaltungsapparates unterliegen. Falls RHYTM POLICE aus Augsburg, die tatsächlich mit nur einem „h" geschrieben werden, dies aber tatsächlich vorhaben sollten, wissen sie zumindest, wie man es selbst gut macht.
Ständig zwischen Electro und Punk hin- und herspringend tanzen sich die beiden Musiker und Klangexperimentalisten Leroy Schlimm und Mycrotom durch fast eine Stunde Musik, die nicht mit Referenzen, sondern höchstens im Spannungsfeld zwischen Electroclash, Indietronic, Neue Deutsche Welle, Rhythmus-Maschine und Zitate-Wirrwarr verstanden werden kann.
Dabei wird kein Klischee ausgelassen: der vor allem von Franzosen so sehr inszenierte Akzent im Englischen, mit dem aber auch schon alte Electrobands wie KRAFTWERK oder LAIBACH spielten, auf Achtziger getrimmte Synthiesounds und Zitate von PINK FLOYD bis hin zu TRIO- und EGOTRONIC-Anleihen.
Und natürlich immer schön den Beat durchziehen. Kunsttheoretiker mögen das subversive Überidentifikation nennen, wir sagen einfach Verarsche durch Nachmachen. Wenn nichts mehr da ist, bleibt uns die Ironie.
Macht Spaß!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Christoph Parkinson
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #82 Februar/März 2009 und Christoph Schulz