Es hätte wahnsinnig anstrengend werden können, dieses Konzeptalbum. TUNNG ist es jedoch gelungen, sich dem Thema „Tod“ mit sehr viel Fingerspitzengefühl und Empathie zu widmen. Sie haben sich Hilfe geholt, von Philosoph:innen, Autor:innen, Mediziner:innen und vielen anderen, die etwas zum Thema beizutragen haben. Neben dem Album gibt es eine dazugehörige Podcast-Reihe, aus der auf der Platte ein paar Ausschnitte zu hören sind. Wäre dies nicht 2020, so hätte es auch eine Veranstaltungsreihe gegeben mit Lesungen, Diskussionsrunden und natürlich Musik. Das Album klingt nach TUNNG (mehrstimmiger Gesang, großzügige Instrumentierung und Melodien, die zwischen Herzschmerz und Trost schwirren), durch die vielen Formate und gesprochenen Anteile bekommen Band und Songs aber ein paar spannende Facetten hinzu. Es lohnt, sich Zeit für „Dead Club“ zu nehmen. Die Perspektiven auf den Tod, die Geschichten über unterschiedliche Formen der Trauerbewältigung und dazu die Musik machen es zu einem Erlebnis, das nahegeht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Julia Brummert