DRUNK MOTORCYCLE BOY

Try

Schon für die vollendete Schönheit und Kraft der Basslinie und der sich dazu emporschraubenden Gitarren im ersten Song „Tryboy“ würden andere Bands mit hoher Wahrscheinlichkeit töten. „Try“ ist auf Vinyl und in Rillen gepresste – Achtung, langes Wort! – Bubblegumpunkrockästhetik, die in ihren besten Momenten, wovon es auf diesem Album einige gibt, sprachlos macht.

Die Jungs müssen sich ohne Ende gelangweilt haben in der Einöde Norddeutschlands, denn nur durch Zeit und dem Nicht-Vorhandensein irgendeiner Ablenkung ist die Vielfalt an Einfällen und Riffs zu erklären, die hier zu hören ist.

DRUNK MOTORCYCLE BOY klingen sogar – und jetzt wird es blasphemisch, was ich direktemang zu entschuldigen bitte durch den Aufruhr, der mich beim Hören von „Try“ erfasst – beinahe besser als die guten, alten, geliebten und wunderbaren RICHIES oder YUM YUMS, deren Einflüsse man hier dezent raushört.

Der Vorteil der betrunkenen Motorradjungs: Sie klingen nicht nur nach Humor und Quatsch, sondern nach Wut und Melancholie, den Hauptdisziplinen und hervorstechenden Emotionen des wahren Künstlers.