Ursprünglich für Januar 2023 angesetzt, erschien die digitale Version des Albums im Februar, physisch ist es erst seit März erhältlich. Beim ersten unaufmerksamen Hören gefiel mir das achte Album der erfolgreichen Briten sehr gut. Beim zweiten Mal konnte ich viele Songs bereits mitsummen. Erst beim dritten Durchlauf wurde ich misstrauisch: Wieso kommen mir die Lieder schon so bekannt vor? Leider identifizierte ich bald den Grund: Fast jeder Song erinnert (und der Meinung bin nicht nur ich) an Stücke von anderen Alternative-Bands oder von YOU ME AT SIX selbst. Von FALL OUT BOY über HANDS LIKE HOUSES bis zu den RED HOT CHILI PEPPERS ist alles dabei. Ich bezweifle, dass alle Parallelen beabsichtigt waren, jedoch muss ich anerkennen, dass meine schnelle Begeisterung und das große Wiedererkennungspotenzial damit zu begründen sind. Am kreativsten sind da die ausgefallenen Titel im Stil des Emo/Pop-Punk der Nuller Jahre. Doch ich widerspreche den Stimmen, die hier eine Rückkehr zum früheren Stil von YMA6 erkennen wollen. Die energetischen Gitarrenwände, der klare Einfluss von HipHop und die tanzbaren Beats sind auch hier präsent, wenn auch weniger experimentell als auf den vorherigen Alben. Schlecht ist das alles nicht. Und vielleicht ist das der Geniestreich dieser Platte: Man kennt und liebt es.
© by Fuze - Ausgabe #86 Februar/März 2021 und Jeannine Michèle Kock
© by Fuze - Ausgabe #98 Februar/März 2023 und Yasmin Ranjbare
© by Fuze - Ausgabe #86 Februar/März 2021 und Jeannine Michèle Kock
© by Fuze - Ausgabe #98 Februar/März 2023 und Yasmin Ranjbare
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Svenja Dudek