TROUBLE IS MY BUSINESS 1

Jiro Taniguchi, Natsuo Sekikawa

Jiro Taniguchi gehört seit den Siebzigern zu den renommiertesten Zeichnern der japanischen Comic-Landschaft. Seit einigen Jahren versuchen auch Verlage wie Carlsen und Schreiber & Leser, das Interesse der hiesigen Comic-Szene für den Mangaka zu wecken, der immer noch recht unbekannt sein dürfte.

Für die Käuferschicht der üblichen Kulleraugen-Mangas dürfte Taniguchi aber nicht sonderlich interessant sein, dessen Comics sich vor allem durch ihre literarische Erzählweise und einen realistischen Zeichenstil hervorheben.

Bevor sich Taniguchi in den Achtzigern durch den Einfluss von franko-belgischen Zeichnern immer mehr von konventionellen Mangas abwandte, fiel er bereits damals durch den eigenwilligen Umgang mit Genre-Elementen auf.

Ein solches Frühwerk erschien jetzt bei Schreiber & Leser in Form des ersten Bandes der Detektiv-Serie „Trouble Is My Business“, die zwischen 1979 und 1980 entstand. Es ist natürlich kein Zufall, dass „Trouble Is My Business“ auch der Titel einer 1939 entstandenen Kurzgeschichte von Raymond Chandler ist, der mit Philip Marlowe den Prototyp des Privatdetektivs der damaligen Kriminalliteratur schuf.

Ähnlich wie Marlowe ist auch Taniguchis und Sekikawas Protagonist eine eigenbrötlerische, melancholische Figur, allerdings machen Zeichner und Autor von Anfang keinen Hehl daraus, dass ihre Serie als respektlose Parodie angelegt ist.

Denn dieser im Nebenzimmer einer Zahnarztpraxis lebende, charakterlich reichlich rückgratlose und wenig heroische Privatdetektiv, der seine Gegner mit den Zähnen attackiert, wenn er mal wieder seine Waffe vergessen hat, falls ihn nicht Verdauungsprobleme gleich komplett außer Gefecht setzen, ist wahrlich keine Zierde für diesen Berufsstand.