„Grand détour“, das bedeutet „weiter Umweg“ und die Band aus Toulon, Frankreich mag damit alles meinen, ihre Musik allerdings mit Sicherheit nicht. Denn „Tripalium“ bietet schnurgerade Instrumentalmusik, die auf dramaturgischen Spannungsaufbau gänzlich verzichtet, und damit dem elegischen Zehn-Minuten-Post-Rock-Track die stumpfen Zähne zieht.
Stattdessen entwickeln GRAND DÉTOUR dynamische, groovige Instrumentals, die selbstgewiss und entschlussfreudig ins Ziel treffen. Ohne Umwege. Bestes Beispiel dafür ist „L’entre deux mers“: Die zunächst vernehmbare Gitarre ähnelt in ihrer Funktionsweise den zurückgelehnten Sechssaitern von RADIOHEAD bei „In Rainbows“, bis das Quartett unvermittelt in den Sound von AT THE DRIVE-IN eintaucht.
„Atemlos“ wäre noch ein treffendes Wörtchen für „Tripalium“, aber das verbietet sich seit kurzer Zeit kategorisch.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Jörg Masjosthusmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Henrik Beeke