TRESPASS

Über Joel Schumachers aktuellen Film „Trespass“ (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film von Walter Hill) schrieb ein amerikanischer Kritiker: „‚Trespass‘ is a bad film. It’s also stupid fun.“ Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.

Der inzwischen 73-jährige Regieveteran, der eigentlich aus der Modebranche kommt, hat zwar schon viel Schrott gedreht, konnte aber selbst seine mainstreamigsten Filme mit einer interessanten subversiven Note würzen.

In diesem Zusammenhang streite ich mich auch gerne über den unterbewerteten und missverstandenen „8MM“. Das amerikanische Thriller- und Action-Genre wird ja bevölkert von unzähligen redundanten Machwerken und gerade das Subgenre „Home Invasion“ bietet nicht unbedingt die besten kreativen Entfaltungsmöglichkeiten für einen Regisseur.

Was tut man also? Man stapelt einen Plot Twist über den anderen und inszeniert das Ganze dermaßen „over so top“, dass dem Zuschauer kaum Zeit bleibt, über Logik oder Realismus nachzudenken.

Und mit Nicolas Cage hat Schumacher wie schon bei „8MM“ dafür einen Meister des Overactings als Hauptdarsteller ausgewählt. Der spielt den vermeintlich wohlhabenden Diamantenhändler Kyle Miller, der mit Frau (Nicole Kidman) und Tochter in einem schicken Anwesen haust.

Dieser Meinung ist auch eine Verbrecherbande, die die Familie zu ihren Geiseln macht, um an das Geld und die Diamanten des Geschäftsmannes zu kommen. Aus dieser abgenutzten Prämisse macht Schumacher knapp 90 Minuten, die der viel zitierten Achterbahnfahrt gleichkommen, da häppchenweise immer wieder neue Wahrheiten über die Gangster und Geiseln ans Licht kommen.

Derselbe Kritiker bezeichnete „Trespass“ darüber hinaus noch als „brain-dead guilty pleasure“, aber ehrlich gesagt hat man schon wesentlich dümmere und weniger unterhaltsame US-Action-Thriller gesehen.