TRANS AM

Surrender To The Night CD

Mit der ersten TRANS AM-EP hatten selbst TORTOISE-Liebhaber aufgrund der komischen Mischung von spät-70er Elektronik-Einflüssen und Gitarren-Noise etwas Probleme. Mir geht es dafür im ersten Moment mit der neuen Platte so, die nach dem fantastischen Opener die Gitarre auf die hinteren Plätze verweist und anschließend wabernde, sehr rhythmische Elektronik-Sounds in den Vordergrund stellt.

Daran gewöhnt man sich aber recht schnell, da Surrender To The Night" im Gegensatz zum Vorgänger tatsächlich wesentlich geschlossener klingt. Spätestens beim dritten Hören haben sich die ulkigen Funk- und Ethno-Einflüsse voll in die entspannt dahinfließenden Syntheziser-Loops integriert.

Was TRANS AM aber so angenehm von der nervigen Ernsthaftigkeit vieler der sogenannten Postrock-Bands abhebt, ist die lockere Art mit der sie sich selber nicht ganz ernstnehmen. Denn ihre nach wie vor auf extreme Gegensätze angelegte Kopplung von Nostalgie und vermeintlich moderner Innovation erscheint auch wie ein ironischer Kommentar auf das aktuelle Indierock-Geschehen, das momentan wieder etwas zu einseitig auf einen bestimmten Trend setzt.

Wenn dabei dann noch so grandiose Stücke wie Carboforce" herauskommen, kann man der Band bedenkenlos bescheinigen, daß sie auf dem richtigen Weg zu sein scheinen.