Album Nr. 3 der aus Toronto stammenden CONSTANTINES, das zweite originäre für Sub Pop (das Debüt wurde letztes Jahr vom Seattle-Label neu aufgelegt), und so floskelhaft sich das auch immer anhören mag: "Tournament Of Hearts" ist das reifste, gelungenste Album der Kanadier.
Es ist ein sehr facettenreiches Album, das zwar als Grundlinie den Indierock-Standards folgt, aber den Effekt so vieler Bands vermeidet, letztlich zehn, zwölf Mal den gleichen Song abzuliefern.
Laut, leise, treibend, zurückhaltend - die CONSTANTINES. Welcher der beiden Gitarristen - Steve Lambke oder Bryan Webb - es nun ist, der mit kehlig rauher Stimme hier und da auch mal so eine gewisse Erinnerung an HOT WATER MUSIC auslöst, kann ich nicht feststellen, an anderer Stelle dagegen wird wieder fein ziseliert geträllert, wird statt posthardcorigem Druckmachen postrockig geklimpert und die immer wieder erwähnte FUGAZI-Fährte tritt etwas deutlicher hervor.
Mein spezieller, kleiner Hit ist dabei "Hotline operator", Track Nr. 2 des gerade mal auf zehn Songs kommenden Albums. Ein Song wie "Love in fear" ist dann wieder verspielte Klimperei, ohne jedoch diese Nachdrücklichkeit, diesen Drive vermissen zu lassen, der die CONSTANTINES generell auszeichnet.
Eine feine Band, das muss man einmal mehr feststellen, der jede Beliebigkeit fremd ist. (36:47) (8)
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