Bei manchen Bands finde ich immer wieder völlig unerwartet eine neue Platte im Laden, auf die ich mich gar nicht vorfreudetechnisch einstimmen konnte. Bei TOTENMOND ist das nun schon zum dritten Mal in Folge passiert, was daran liegen mag, dass ich die entsprechenden Ankündigungsmedien meide und damit einer Menge Fehlkäufe entgehe.
Bei TOTENMOND gab es noch keinen einzigen Fehlkauf (na gut, "Reich in Rost" ist nicht unbedingt mein Favorit) und das bleibt auch mit "Unter Knochen" so. Völlig solofreier Hardcorepunk in bester DISCHARGE-Manier mit viel Doom und ausklingenden, kellergestimmten Gitarren, der mangels Etikett an Metallerpublikum verkauft wird.
Lupenreineren Hardcore mit derartig szenefreien Texten und echten Muskeln statt Steroiden gibt es doch hierzulande gar nicht mehr, aber bitte, bitte. Euch die zutätowierten Vorstadtkinder, mir handfestes Material, das nicht glibbert, wenn man mal richtig zupackt.
Musikalisch doomiger (manche würden mein Verständnis von "Doom" mit "Stoner" bezeichnen, mir aber egal) und tiefer als sonst. Man lässt sich Zeit, spannt den Bogen und dann wird die volle Breitseite abgefeuert.
Ich bleibe dabei, das ist Punk, so rein wie ein 70%iger Klarer nur sein kann. Wer schnell ist, der bekommt eine DVD dazu, die vier Songs in voller Länge aus dem Ü-Raum bringt (kennen wir in professioneller Form doch von METALLICA).
Bei TOTENMOND hat es den Vorteil, dass der Ausstoss der Nebelmaschine nicht in den Augen beisst und man mehr als auf einem Konzert sieht. (08/10)
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