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TOTAL RECALL

Bei Paul Verhoevens „Die totale Erinnerung – Total Recall“ hat man noch nicht völlig die Hoffnung aufgegeben, dass in irgendeinem Mülleimer in Hollywood doch noch mal das Material gefunden wird, das damals geschnitten werden musste, damit der Film ein für einen Kinoeinsatz wichtiges R-Rating bekommen konnte. Auch in Deutschland störte man sich an der Gewalttätigkeit des Films, der bis 2011 indiziert war, aber inzwischen von der FSK ab 16 Jahren in ungeschnittener Form freigegeben wurde. Auch die aktuell erschienene 4K-Restauration enthält nur die bereits bekannte Fassung, die auch so noch gewalttätig genug ist, wobei Verhoeven das Ganze wie bei „RoboCop“ oder „Starship Troopers“ so „over the top“ inszeniert, dass es eher absurd als verstörend wirkt. Wirklich schlecht sah das zuletzt veröffentlichte Blu-ray-Master von „Total Recall“ zwar nicht aus, aber die 4K-Restauration konnte das Bild gerade hinsichtlich der Farbgebung deutlich verbessern. Auch das Bonusmaterial wurde leicht erweitert, ist aber nur auf den 2-Disc-Editionen komplett enthalten. Trotz seiner plakativen Gewaltexzesse und der Actionlastigkeit von Verhoevens Effektspektakel gingen die philosophischen Denkansätze nicht gänzlich verloren, die Philip K. Dicks 1966 erschienene literarische Vorlage „Erinnerungen en gros“ bestimmten. Insgesamt hat „Total Recall“ wie die meisten Dick-Verfilmungen genauso viel beziehungsweise wenig mit der unsere Realität ständig in Frage stellenden Gedankenwelt des eigenwilligen Autors zu tun. Und so wurde wie auch bei „Blade Runner“ nur die grundsätzliche Storyline über einen Angestellten übernommen, der seinen Wunsch auf den Mars zu reisen auf virtuellem Weg durch von einer Firma eingepflanzte Erinnerungen erfüllen kann, wodurch ihm bewusst wird, dass er als Geheimagent tatsächlich schon mal auf dem Mars war.