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TORRENTIAL RAIN

Digital Dreams

Die Nürnberger haben in den letzten Monaten etliche Singles veröffentlicht und ihren Namen mit diesen auch international bekannt gemacht. TORRENTIAL RAIN treten ungestüm und selbstbewusst in Erscheinung. Das Quartett um Frontmann und Gitarrist Chris Danner traut sich etwas und ist darauf aus, die Grenzen des Djent-Core-Kosmos zu erweitern. Standardkost oder Allgemeinplätze sind bei der Gruppe aus diesem Grund verpönt. Die Süddeutschen verfolgen stattdessen den Ansatz, neue und eigene Lösungsmuster anzubieten. Um das zu erreichen, schöpfen sie aus der Vielzahl ihrer Einflüsse und beschränken ihre Kreativität nicht vorschnell. Zusätzlich nutzen die Musiker neue technische Hilfsmittel. Es ist kein Zufall, das „Digital Dreams“ thematisch auf künstliche Intelligenz abstellt. Ebenso wenig überrascht es, dass Metalcore, Djent und Elektro/Synthie-Sounds mit Breitwand-Pop-Refrains mutig und selbstverständlich kombiniert werden. Der einzelne Song als solcher steht jeweils im Mittelpunkt des Interesses. TORRENTIAL RAIN sind exzellente Songwriter, bei denen tatsächlich jeder Track für sich steht und ausgekoppelt werden kann. Gleichzeitig funktioniert die Gesamtheit der zwölf Stücke auch in ihrem Zusammenspiel. Die Wertschätzung für die Leistung der Nürnberger steigt noch mehr, wenn man sich vor Augen führt, wie technisch und anspruchsvoll „Digital Dreams“ entwickelt wird. Die zugänglichen Chöre sind die eine Seite der Medaille. Auf der anderen entdeckt man komplex-abgefahrene Spielereien und anspruchsvolle Technik. Der Gesamteindruck des Albums ist dennoch primär zugänglich. Hörer haben die Wahl, wie tief sie sich in die Kompositionen hineinarbeiten wollen. Der frische und ein Stück weit andere Blick von TORRENTIAL RAIN auf das, was die Core-Sparte sein kann, ist die eigentliche Leistung.