Das aktuelle WHITE DARKNESS-Album ist eine ambienthaft-noisige Klangreise durch nachtfinstere Nebelfelder. Immer mal wieder ist in der Ferne kurz diffuses Licht zu erkennen; dominiert wird „Tokage“ jedoch von schattenhaften, trostlosen und dystopischen Sounds und Stimmungen.
Die Wärme von Cello und Piano wird brutal gegen kalte Synthie-Flächen und knochige Schlagzeugfiguren gesetzt. Imposanter, allgegenwärtiger Hall taucht die Dissonanzen und Drones in eine futuristische, kühle und distanzierte Sci-Fi-Atmosphäre.
Interessant gemacht! Leider schafft die Scheibe es nicht, über die gesamte Spielzeit die volle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen; da klaffen immer wieder mal monotoniebedingte Löcher. WHITE DARKNESS ist das Soloprojekt von Jason Köhnen (unter anderem THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE, BONG RA), „Tokage“ der Nachfolger des 2007 auf Roadburn Records veröffentlichten Albums „Nothing“.
Für Freunde schrägsinfonischer Klänge à la KAYO DOT, Anhänger brachialer Noise-Attacken der Marke LOCRIAN sowie Liebhaber des düsteren Miasmah-Katalogs auf jeden Fall zu empfehlen!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #99 Dezember 2011/Januar 2012 und Konstantin Hanke