CASKETS OPEN

To Serve The Collapse

Vier Jahre haben sich Timo Ketola, Antti Ronkainen und Pyry Ojala aus dem finnischen 10.000-Einwohner-Städtchen Keuruu mit ihrem zweiten Album Zeit gelassen. „But You Rule“ war damals als Vinyl-only-Release auf dem deutschen Label Streaks Records erschienen, vorausgegangen war ein Demo 2008.

Schnelles Arbeiten scheint nicht die Art von CASKETS OPEN zu sein, und fast wäre man geneigt, auch über die Musik zu sagen, die wäre eher behäbig. Über weite Strecken stimmt das auch, sehr blacker Doom ist ihr Ding, doch dann gibt es da, etwa in „Humanist“, überraschende Prügelattacken sehr hardcore-punkiger Art, so dass man vorsichtig wird mit pauschalen Urteilen.

Zum Debüt schrieb ich damals, es erinnere mich an die CANDLEMASS-Vorgänger NEMESIS, und das trifft es immer noch. CASKETS OPEN gehen klarer, strahlender zur Sache als etwa die Doom-Überhelden SAINT VITUS: sehr crisp, wuchtig und kraftvoll wirkt „To Serve The Collapse“, dessen Cover – drei schwarz verhüllte Gestalten – allerdings für meinen Geschmack etwas zu theatralisch ausgefallen ist.

Spannend wird das Album immer dann, wenn von Doom zu pechschwarzem Hardcore gewechselt wird und die gefühlte Raumtemperatur auf unter null sinkt. Kein Album, das dem Genre neue Akzente hinzufügt, aber die Standards begeisternd umsetzt.