Norwegen hat in Sachen Black Metal bekanntlich eine Vorreiterrolle inne, sicherlich bedingt durch zahlreiche unappetitliche Ereignisse im Kontext dieser Musikszene Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger, inklusive Mord und faschistischer Tendenzen – Misanthropie und Nihilismus in Reinkultur.
So war auf dem vierten DARKTHRONE-Album „Transilvanian Hunger“ von 1994 etwas von „Norwegian Aryan Black Metal“ zu lesen. Absurde Auswüchse, die bis nach Sondershausen ausstrahlten. Der Black Metal im Post-Millennium präsentiert sich deutlich gemäßigter, auch wenn rechtsradikale Tendenzen in diesem Bereich weiterhin gang und gäbe sind, wie etwa beim finnischen Label Northern Heritage, Heimat der in der Metal-Szene gerade schwer abgefeierten Polen MGLA.
Auch beim Namen ETERNITY ist Vorsicht geboten, denn dabei handelt es sich auch um eine seit Mitte der Neunziger aktive NSBM-Band aus Thüringen. Ein mehr oder weniger unbeschriebenes Blatt sind hingegen ETERNITY aus Norwegen, um die es hier eigentlich geht, und die 2003 mal in Eigenregie ein Demo namens „In Subspecies Aeterna“ veröffentlicht hatten.
Die Band um Sänger/Gitarrist Evighet macht mit ihrem gewitterigen komprimierten Sound und einer sympathischen Gothrock-Kante dem Genre durchaus alle Ehre, ohne Black Metal neu zu erfinden oder sonderlich innovative Impulse auszusenden.
Ein bisschen mehr Dreck und Wahnsinn hätte sicher nicht geschadet, aber „To Become The Great Beast“ ist durch und durch „True Norwegian Black Metal“, eingespielt zusammen mit Bassist Blasphemer aka Rune Eriksen, von 1995 bis 2008 Mitglied von MAYHEM.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #147 Dezember/Januar 2019 und Thomas Kerpen