Ich weiß noch zu gut, wie ich die RED HOUSE PAINTERS, die Band von Mark Kozelek, zu 4AD -Zeiten gehasst habe, und erst ihre späteren Platten machten mich dann noch zum Fan dieses fragilen Gitarrensounds.
Richtig überraschend war, als Kozelek dann vor ein paar Jahren Songs von AC/DC coverte und dabei zu erstaunlichen Ergebnissen kam, weil er dabei nicht die offensichtliche Herangehensweise wählte.
Bei der zweiten Platte seines Projekts SUN KIL MOON versucht er etwas ähnliches, denn alle elf Songs stammen von MODEST MOUSE, einer Band, die ich nur am Rande wahrgenommen habe. Aber wie bei jeder wirklich guten Cover-Platte spielt das Wissen um die Originale hier nur eine untergeordnete Rolle, denn aus den deutlich rockigeren Klängen von MODEST MOUSE macht Kozelek intensive, wunderschöne Akustiknummern, emotional wie pathetisch und getragen von seiner ungewöhnlichen Stimme, durchaus vergleichbar mit der von Mark Eitzel, wenn auch etwas lieblicher.
So was kann mal schnell langweilig werden, aber Kozeleks Kompositionen verfügen über eine packende Dramatik, und nur so kann ein extrem reduzierter Sound dieser Art funktionieren. Kozelek wandelt dabei auch durchaus auf den Spuren Neil Youngs, einer der wenigen Musiker, bei dem akustische und elektrisch verstärkte Sets gleichberechtigt nebeneinander existieren.
(08/10)
© by - Ausgabe # und 18. August 2020
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Thomas Kerpen