SUN KIL MOON

Benji

Man sollte in nicht allzu depressiver Stimmung sein, wenn man sich Platten von Mark Kozelek anhört, dem Meister des gepflegten Klagegesangs, der trotz reduzierter stilistischer Mittel songwriterisch immer sofort erkennbar ist.

In Sachen Intensität und Intimität erreichen wenige Musiker solch eine Ausdruckskraft wie Kozelek mit seinem impressionistischen Folkrock. Das neue Album seiner Band SUN KIL MOON, die direkten Nachfolger von RED HOUSE PAINTERS, scheint allerdings ein noch ausgeprägterer „downer“ zu sein als andere Kozelek-Werke, denn der sinniert hier über die eigene Sterblichkeit.

Dazu gibt es in erster Linie Kozeleks eindringlichen Gesang und sein minimalistisches, etwas monotones Gitarrespiel. Steve Shelley – der auch ohne SONIC YOUTH gut beschäftigt zu sein scheint – steuert Drums und Percussion bei, was sich aber ähnlich wie andere zusätzliche Aspekte der Instrumentierung eher dezent im Hintergrund abspielt.

In den frühen Morgenstunden macht „Benji“ aufgrund der entspannten Gesamtatmosphäre definitiv mehr „Spaß“ als am Abend, denn da kann es dann schon mal passieren, dass man gleich die komplette Packung Schlaftabletten in den Rotwein kippt.

Kozelek hören und sterben, was man als Kompliment verstehen darf ...