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PLACES – Vergangene Orte der Berliner Club- und Subkultur

Tine Fetz, Daniel Schneider

Der Autor zog offenbar zur Jahrtausendwende aus dem hessischen Gießen nach Berlin. Damit hat er natürlich schon zwei Lebenswelten geburtstechnisch verpasst: Das alte West-Berlin und das Ost-Berlin zu DDR-Zeiten. Wohl auch deshalb ist dieses Buch eher lexikalisch gehalten und durch das Fehlen jedweder wörtlichen Rede beziehungsweise emotionell geprägter Kurzberichte ein wenig blutleer. Im Vorwort hat er sich jedoch selbst aus der „Schusslinie“ genommen, indem Schneider den Text selbst eine „wilde Zusammenstellung“ nennt und „keinen Anspruch auf Vollständigkeit“ erhebt. Gut so. Die Illustrationen von Tine Fetz, über die 60 Orte der Stadt, sind künstlerisch zweifellos hochwertig, aber düster gehalten. Sind Erinnerungsorte überwiegend mit Schatten versehen? Die Bilder wirken jedenfalls so. Das „Blub“-Spaßbad wurde hinein genommen. Ulkig. Auch das DDR-Jugendradio DT 64 ist hier durch das Mitwirken von DJ Marusha erwähnt, nun, da wären andere Dinge relevanter gewesen. Erstaunlich zudem, wie ein nur acht Jahre jüngerer Autor derart aus einer anderen Generation zu stammen scheint, was ich völlig wertfrei meine. Als Reviewer las ich das Werk in einem Stück, was ab und an ermüdend war, aber vor allem von vielen interessanten Momenten geprägt. Etwa, wenn der Underground-Club Eimer noch einmal erwähnt wird oder andere spannende Orte wie das Elektro. In Summe ist das als Nachschlagewerk gut gestaltet. Ich will auch nicht erwähnen, was mir fehlt, das sähe so aus, als ob ich mich hier aufschwingen wollte als jemand, der überall dabei gewesen ist. Unterm Strich ein beeindruckendes Werk – wenn man es nach und nach auf sich wirken lässt.