Ein, soweit ich sehe, reguläres Doppelalbum mit insgesamt fast anderthalb Stunden Spielzeit, das ist eine Menge, und ich möchte dem Plattentitel in der Hinsicht fast widersprechen, wenn es darum geht unter Zeitdruck Reviews zu schreiben.
Wie auch immer, es gibt Schlimmeres, als dem schmeichelnden Indiepop von NO GO KNOW aus Portland, Oregon über weit mehr als normale Albumlänge zu lauschen. Ich mag solche Musik, die sich auch wunderbar dazu verwenden lässt, schön in den Schlaf zu gleiten, und das meine ich gar nicht einmal abfällig.
Musik für ruhige Stunden zwischen Saddle Creek'scher Wohlfühlatmosphäre, Prog Rock und der Opulenz von BUILT TO SPILL, sowohl rhythmisch und treibend als auch ruhig dahin fließend mit wunderbaren Melodiebögen und Gitarrensoli, die Doug Martsch wohl nicht recht viel besser hinbekommen hätte - „Yours is a small, still voice", „No, we won't" und „Christmas prayer" verbinden diese beiden Pole sogar meisterhaft.
Sehr schön, und in kommerzieller Hinsicht fast schon disqualifiziert, da sie sich nicht dieser billigen, pathetischen Machart verschrieben haben, sondern man sich ihnen mit Ruhe und Geduld nähern muss.
Manchmal hat Zeit eben schon etwas damit zu tun.(8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Andreas Krinner