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MASS MOVEMENT

Tim Cundle

Um ehrlich zu sein, ich hatte bis zum Erhalt dieses Buches noch nie vom britischen Fanzine bzw. Musikmagazin Mass Movement gehört – und Tim Cundle, Gründer und Herausgeber, schreibt passend dazu im Vorwort, dass das 1998 gegründete Magazin zwar in seinen besten Zeiten in den Nuller Jahren richtig gute Verkaufszahlen hatte, aber sich immer im Underground bewegte, mit einer Fan-Leserschaft, die keine Annäherung an kommerzielle Strukturen nötig machte. Um das Jahr 2010 herum dann (Tim ist in seinem Vorwort leider etwas vage) zwangen massiv gestiegene Druckkosten zur Einstellung der Printversion, das Heft war die nächsten fünf Jahre dann nur digital erhältlich (Als PDF? Unklar), bis eine Softwareumstellung ca. 2015 auch dieses Kapitel beendete. Seitdem und bis heute existiert nur das Webzine unter massmovement.co.uk – und nun dieses Buch (bzw. das soeben erschienene Vol. 2). Hier hat Cundle, der sich seit Mitte der Achtziger in der Punkszene bewegt, einen Großteil(?) der Interviews aus den „Digital Years“ verewigt. Nicht im Originallayout, sondern in Textform. Unter anderem finden sich hier Gespräche mit Chris Kontos (ATTITUDE ADJUSTMENT), Billy Bragg, PAINT IT BLACK, JFA, KILLING TIME, JUGHEAD’S REVENGE, D.O.A., D.R.I., Var von No Idea Records, Steve Ignorant, FUNERAL FOR A FRIEND, Blag Dahlia (DWARVES), Keith Morris und Pete Stahl (SCREAM). Manche sind zeitlos und gut gealtert, andere nicht, aber es ist wichtig, selbst wenn es absurd klingt, dass digitale Inhalte auch analog gesichert und archiviert werden. Wer des Englischen mächtig ist, bekommt hier massig Fanzine-Lesestoff im Buchformat und vor allem: großer Schrift ...