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TIGERJUNGE

Music for Motors

Tiger sind aus menschlicher Perspektive schon ziemlich cool. Gefährlich, gut aussehend und für viele Menschen mit ungebändigter, zerstörerischer Kraft assoziiert. Ähnlich raubtierhaft kommt das Bochumer Duo TIGERJUNGE auf seinem fünften Release rüber. EDM, Dubstep und Industrial walzen dabei donnernd durch das von Kunstnebel und Strobo-Licht spärlich erhellte Dickicht eines Clubs, der eigentlich ein finsterer, schwitziger Dschungel ist, in dem jede*r jede*n fressen kann. Die ganze Finsternis einer abgewrackten Zukunft wird hier skizziert, Schmerzensschreie der vom Kapitalismus erschöpften Kreatur skizzenhaft rausgebrüllt. Was dann noch bleibt, sind Geld, Angst und Hunde, die sich gegenseitig beißen. Scheiß auf Gitarren, scheiß auf Rock’n’Roll. Hier pumpt ein elektronischer Drumbeat wie ein verzweifeltes Herz, das nicht weiß, wohin mit all dem Adrenalin in Zeiten eines nie endenden, prekären Rattenrennens. Gabi Degaldo-López hätte das sicher gefallen.