„It’s a shame, it’s a pity“ – derart niedergeschlagen wird man auf einem Album selten begrüßt. Dazu die Gezeiten im Albumtitel – ein trauriger Verweis auf das ewige Auf und Ab im Leben? So schlimm ist die Sache aber eigentlich gar nicht, wenn man die zehn Songs betrachtet.
Sicher, Partymusik ist das nicht, was das Quartett aus Seattle hier abliefert, aber auch kein Grund zur Trauer. Zu hören gibt’s leicht angezerrte Gitarren, zittrige Orgeln, mehrstimmigen Gesang und ein bisschen Folk und Country – ein Stil, den vor vielen Jahren mal jemand „Americana“ getauft hat.
Den einen oder anderen Europäer mag der dringliche Verweis auf das Heimatland sogar im Namen des Stils ebenso befremden wie die unerklärliche Liebe der Amerikaner zum Country samt leieriger Pedal-Steel-Gitarre.
Löst man sich aber von derlei nationalen Eigenarten, bleibt immer noch solide, eingängige Indie-Musik übrig. Kein Grund zum Feiern, aber auch nicht zum Trauern.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #110 Oktober/November 2013 und Robert Buchmann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Christian Meiners