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THROWN

Excessive Guilt

Selten war ein Album so effektiv. Etwa zwanzig Minuten ist „Excessive Guilt“ kurz, steckt dennoch voller Spannung und birgt großes Suchtpotenzial. In elf konsequent knappen Songs machen THROWN klassischen Hardcore irrsinnig aufregend. Kein Takt ist überflüssig. Der Sound ist heavy, zugleich catchy dank eines fantastischen Grooves. In jedem Track steckt Finesse: ob Rhythmuswechsel, das Auflösen gelernter Songstrukturen (wieso nicht mal mit einem Breakdown beginnen) oder Experimente mit Trap und Phonk. THROWN bedienen sich auf „Excessive Guilt“ vermehrt elektronischer Beats, denen Gitarren und Drums stellenweise gänzlich weichen („Bitter friend“, „Look at me“). Ein perfekter Kontrast zum brutalen Hardcore. Das verbindende Element: die Shouts. Ein konstanter Vocal-Tone mit überragendem Flow und präziser Artikulation transportiert einige der düstersten Lyrics des Genres. Die stecken voller Verachtung für für Welt – und besonders für sich selbst. Verzweiflung, Wut, Resignation. Ein Blick in tiefschwarze Gedanken. Getragen wird all das von einem massiven Mixing, chunky, industrial und metallisch mit der typischen Handschrift von Buster Odeholm. Die starke Produktion bringen die Schweden übrigens hervorragend auf die Bühne und klingen live fast so wie auf Platte. Und am Ende von „Excessive Guilt“ bleibt dasselbe Gefühl wie nach jedem einzelnen THROWN-Song: ein Verlangen nach mehr.