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CNTS

Thoughts & Prayers

Entweder ist es mir vorher noch nie aufgefallen oder es ist neu, aber auf Discogs werden nicht registrierten Usern inzwischen manche Coverabbildungen nicht mehr angezeigt, wie eigenartigerweise „To Each ...“ von A CERTAIN RATIO, auf dessen Covergrafik einige Männer mit nacktem Hintern zu sehen sind. Ebenfalls Opfer solchen Jugendschutzes wurden berechtigterweise auch CUNTS mit ihrem ersten selbstbetitelten Album, auf dem in schön krudem Underground-Comicstil zu sehen ist, wie der Gehörnte von Jesus einen geblasen bekommt. Das passt gut zum dreckigen Hardcore-Punk alter Schule, der ebenso vertrackt wie brutal runtergeknüppelt daherkommt, was wohl live noch besser zur Geltung kommen soll – passenderweise waren CUNTS auch schon mit OFF! auf Tour. Fünf Jahre nach dem Debüt erschien jetzt der Nachfolger „Thoughts & Prayers“ (inzwischen unter dem Namen CNTS), was allerdings nicht selbstverständlich war, denn Sänger Matt Cronk (früher bei QUI) hatte bei einem Autounfall, der mehrere Operationen und eine lange Rekonvaleszenz erforderte, einen Stimmbandschaden erlitten, mit der Aussicht vielleicht nie wieder singen zu können. Und deswegen sieht man Cronk auf der dem Coverfoto auch im Rollstuhl, geschoben von einem Bandkollegen, natürlich wieder alle mit Strumpfmaske unkenntlich gemacht. Zwischenzeitlich hatte allerdings auch Gitarrist Michael Crain (DEAD CROSS, RETOX) mit einer offenbar überstandenen Krebserkrankung zu kämpfen. Auf dem neuen Album klingen CNTS jedenfalls unverändert „messy, nasty and filthy“ und schwer angepisst – jetzt wohl ganz besonders.