Volle Punktzahl! Angefangen beim detailgetreuen und gelungenen GERMS-Tribute-Coverartwork, das seinen Witz erst dann voll offenbart, wenn man den gelben Sticker abzieht (und dabei leider auch die Lackierung ruiniert).
Hochintensiv pulsierender Sound, der stellenweise chaotisch klingt, aber immer wieder zusammenfindet, um einen direkt am Kragen zu packen. Geniale Tour de Force, die in einem aberwitzigen Tempo hunderte musikalischer Schubladen aufreißt, kurz reingreift, um sich etwas herauszuholen, was gerade benötigt wird, und dann weiterhechelt, um ja nichts zu verpassen.
Klingt zerfahren, ist es aber nicht, denn das Grundgerüst bleibt stets dasselbe, und das fußt auf einem gemeinsamen Verständnis für schmissige Parts, in denen sich alles wieder zusammenfindet.
Wer einen genaueren Anhaltspunkt braucht, der stelle sich DRIVE LIKE JEHU auf zwei Litern Koffein vor, die zusammen mit LES SAVY FAV feiern. Was den Unterschied zu vielen Studentencombos ausmacht, die gerne zerfahren klingen, den Weg aber nicht zu einer Einheit zurückfinden: Diese Jungs haben einerseits das richtige Punk-Feeling mit der Muttermilch eingesogen, andererseits beherrschen sie tatsächlich ihre Instrumente, so dass sie nicht scheiße klingen müssen, um Eindruck zu schinden.
Großartige Platte, sehr aufregend und spannend wie noch was! (10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Kalle Stille