Auch nach dem fünften Durchlauf hadere ich noch etwas mit der Platte. Da sind die großen Gesten, Songs wie „Are we alive?“, „No need to explain“ und „This is your life“, die sich auf ähnlich hohem Niveau bewegen wie die meisten Stücke auf den beiden Vorgängern, auf der anderen Seite sind da aber auch eine Handvoll Stücke, die nicht so recht zünden (oder wie „Running in place“ mit Chören oder „May you keep well“ mit afrikanischem Weltmusik-Backgroundgesang, die mich zum Skippen verleiten).
An die elektronischen Füller muss man sich erst einmal gewöhnen, zumal sie von der eigentlichen Stärke der Band, ihren großen Gitarrenriffs, eher ablenken. William McCarthys Stimme ist immer noch einzigartig und ich jammere auf hohem Niveau, allerdings wird diese Platte rückblickend entweder nur eine Zwischenstation bleiben, von der in zwei Jahren gerade mal ein Stück im Liveset überleben wird, oder es ist ein Wendepunkt, vergleichbar mit „In This Light ...“ von den EDITORS, an dem mein Interesse nachlässt.
Jungs, ihr seid eine großartige Gitarrenband, mottet die Synthesizer wieder ein. Immerhin, es bleiben drei, vier gute Songs, die die LP davor bewahren, dass sie bei mir komplett im Schrank verschwinden wird.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #127 August/September 2016 und Kalle Stille