VACUUM TREE HEAD

Thirteen!

Auf dem wunderschön gestalteten Info zu „Thirteen!“ sitzt eine grazile Walt-Disney-Tinkerbell unter einem lila Himmel und beschäftigt sich mit einem Glockenspiel. Beobachtet wird sie dabei von einem Skelett in rituellem Gewand.

Das farbenfrohe Bild wirkt diffus, surreal, ein wenig bedrohlich und spiegelt damit auf hervorragende Weise die Musik von VACCUM TREE HEAD wieder. Die Band bedient sich einer enormen Zahl von Instrumenten – so enorm, dass sich im Booklet keine Texte finden.

Für jeden Titel hat man stattdessen das Repertoire von Obskuritäten aufgelistet, die benutzt wurden, um den jeweiligen Song einzuspielen (neben den üblichen Instrumenten tauchen dort zum Beispiel Sitar oder Kastagnetten auf).

Mit diesem mächtigen Aufgebot rasen VACUUM TREE HEAD durch die 15 Titel, als befänden sie sich auf einer Verfolgungsjagd, und tatsächlich erinnert die Musik nicht selten an Holly- oder Bollywoodstreifen.

Filmisch wirkt es allemal, international auch. Mit großer Virtuosität schafft es die nur dreiköpfige Band, die hier aber von einer Vielzahl von Gastmusikern unterstützt wird, eine Atmosphäre zu schaffen, die den Zuhörer in einen Strudel der Verwirrung zieht.

Die häufigen Taktwechsel und der Spagat zwischen unzähligen Stilen sind einerseits ein wenig anstrengend, auf der anderen Seite aufgrund des Tempos aber so schnell an einem vorbeigezogen, dass man sich nach dem Hören von „Thirteen!“ fühlt wie am Ende einer wilden und beängstigenden Achterbahnfahrt – und gleich wieder einsteigt.