Das Trio aus Brooklyn, New York, liefert nach dem Debüt „5 Years Behind“ (2020) Nachschub. In der Zwischenzeit hat die Band ihren Sound verfeinert und zu sich selbst gefunden. Es geht um Victim Blaming, Erwartungen seitens der Gesellschaft und mentale Gesundheit. Und darum, wie man sich glücklicher fühlen kann. Umgesetzt wird das Ganze mit einer gesunden Portion Optimismus. Entsprechend verspielt und poppig klingt „Happy Now“. Zum Glück geben THICK sich dabei nicht verkrampft in ihrer guten Laune. Im Gegenteil: Manchmal fühlt man sich scheiße und das ist okay, wollen uns THICK sagen. Und vielleicht fühlt man sich wirklich besser, wenn man dieses Gefühl für eine Albumlänge einfach mal zulässt. Nach einem Durchgang reicht es auch erst mal mit THICK. Denn für meinen Geschmack rutschen sie zu oft ins Poppige ab, was zum großen Teil den drei eher zarten, fast niedlichen Gesangsstimmen geschuldet ist. Auch sind sowohl Lyrics als auch Akkordfolgen etwas basic. Wenn THICK sich mehr trauen würden, klänge das sicher spannender. So bleibt es bei Neunziger Indie Sounds mit dreckigen Grunge-Gitarren, fröhlichen Riffs und krachenden Drums, von denen man das Gefühl hat, sie schon Duzende Male gehört zu haben. Trotzdem hat „Happy Now“ definitiv seine Momente. Wer sich also eine brave Version von AMYL AND THE SNIFFERS wünscht und auf DIRTY DISHES steht, ist hier richtig.
© by Fuze - Ausgabe #96 Oktober/November 2022 und Marcus Buhl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Julia Segantini