Ob Mindestlohn, Schiffe, die auf Grund laufen oder rassistische Freunde („Man kann nicht dem Teufel die Hand schütteln und sagen, es wäre nur ein Jux“), die Texte von TMBG haben auch nach 25 Jahren absolut nichts von ihrer Aktualität verloren.
Musikalisch spielen die Multi-Instrumentalisten aus Brooklyn (beide mit dem Vornamen John: Flansburgh – Gitarre und Schlagzeug sowie Linnell – Akkordeon und Keyboards), dank ihrer kurzen, mit abgedrehten Wortwitz gespickten Songs zwischen Polka, Folk und Punk-Attitüde (R.E.M.
meets DEVO) sowieso in einer eigenen Liga. 1990 erreichten TMBG mit ihrem dritten Album „Flood“ auch den kommerziellen Durchbruch. Live nur als (Entertainer-)Duo aktiv, wurden für die Studioalben diverse Gastmusiker engagiert (1986 für das Debütalbum „TMBG“ unter anderem Eugene Chadbourne mit einer über Telefonleitung eingespielten Gitarre)‚ und erst 1994, mit dem Album „John Henry“, gab eine richtige Band.
Apropos Telefon, in Sachen D.I.Y. waren TMGB Pioniere, nicht zuletzt wegen des „Dial-A-Song“: ein TMBG-Stück wurde auf den Anrufbeantworter gespielt und konnte dann unter einer bestimmten Telefonnummer abgehört werden.
Das klingt im Internetzeitalter etwas absurd, war aber damals etwas ganz Neues. „Flood“ jedenfalls ist, nicht nur wegen des UK-Top-Ten-Hits „Birdhouse in your soul“, ein Klassiker.
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