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CULT OF DOM KELLER

They Carried The Dead In A U.F.O.

In Großbritannien schlagen die Psychedelic-Uhren anders: nämlich härter, unerbittlicher und eigentümlicher als sonst wo. CULT OF DOM KELLER formvollenden dies in einer reich texturierten und innovativen Art. Auch ihre Version von Psychedelia ergibt sich aus der Repetition. Allerdings ist die Musik nicht aus Drogennebel und frei schwebenden Gitarrenexkursen geformt, sondern entwickelt sich auf „They Carried The Dead In A U.F.O.“ aus einer niedergeschlagenen Trägheit, die eine ungeahnte Wucht entfaltet. Zumeist erheben sich aus Drone-Experimenten spröde Melodien, die CULT OF DOM KELLER in explorative Weiten führen – weg von jeglicher Stoner-Rock-Speckigkeit, hin zu den noisigen Versuchsaufbauten von GNOD oder RADAR MEN FROM THE MOON. „Cage the masters“ legt den Finger sogar in die depressive Slowcore-Wunde, in die auch PLANNING FOR BURIAL oder HAVE A NICE LIFE drängen. Die zitternden Keyboard-Figuren und die zerfrästen Rhythmen von „Infernal heads“ legen es darauf an, Spacerock zu entkernen. Diese gewaltsame Dekonstruktion legt musikalische Flächen frei, die die Band mit Dissonanz, Industrial-Klängen und Disruption füllt. Das abschließende „Last king of hell“ ist der fettfreie und angriffslustige Rundumschlag, der die losen Enden der vorangegangenen Stücke zu einem allumfassenden Höhepunkt führt. „They Carried The Dead In A U.F.O.“ ist umwerfend und könnte trotz seiner Sperrigkeit von erheblicher Bedeutung sein für den Krachgitarren-Sektor.