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PAT TODD & THE RANKOUTSIDERS

... There’s Pretty Things In Palookaville ...

Es darf bezweifelt werden, dass das „Palookaville“ aus dem Albumtitel irgendwas mit dem für unsereins maximalst unattraktiven Techno-Festival am Niederrhein zu tun hat – musikalisch ist das hier denkbar weit entfernt von der Unz-Unz-Unz-Party. Vielmehr greift Pat Todd hier einen popkulturellen Terminus auf, der auf einen erstmals 1930 erschienenen US-Comicstrip zurückgeht, dessen Hauptfigur der Boxer Joe Palooka war. Bis in die Achtziger lief der Strip in zig Zeitungen, es gab Filme – und schon viele andere Künstler nahmen darauf Bezug, es gab sogar gleich mehrere Bands namens THE PALOOKAS, die bekannteste war wohl die um Jowe Head von TV PERSONALITIES aus den Achtzigern. Aber hier soll ja die Rede sein von THE RANKOUTSIDERS, die Band um Pat Todd aus Los Angeles, und der ist geschmackssicheren Menschen natürlich als Kopf der leider schon lange aufgelösten LAZY COWGIRLS bekannt, die in den Neunzigern auf Crypt und Sympathy For The Record Industry veröffentlichten und sich um 2003 herum mit „I’m Goin’ Out And Get Hurt Tonight“ verabschiedeten. Unter neuem Namen erschienen bis dato „The Outskirts Of Your Heart“ (2006), „Holdin’ Onto Trouble’s Hand“ (2008), „14th & Nowhere ...“ (2013), „Blood & Treasure“ (2016), „The Past Came Callin’“ (2019) und nun „... There’s Pretty Things In Palookaville ...“, das mit einer Länge von über fünfzig Minuten und 16 Songs in Vinyl-Maßstäben ein Doppelalbum ist. Eigentlich sollte es schon Anfang 2020 erscheinen, Corona-bedingt verspätete sich aber alles um ein Jahr, und es darf vermutet werden, dass Todd längst schon wieder Material für ein weiteres Album in der Hinterhand hat. Nick Alexander und Kevin Keller an der Gitarre sind immer noch und wieder dabei, Steven Vigh spielt Bass, Walter Phelan Drums. Aufgenommen wurde alles von Earle Mankey, der auch schon mit THE CRAMPS und BEACH BOYS arbeitete. Wenig überraschend klingt hier nichts neu oder anders, Pat Todds markante Knödelstimme macht genauso viel Spaß wie einst zu LAZY COWGIRLS-Zeiten, nur ist der damalige Cowpunk vielleicht etwas „gesetzter“ geworden: It’s only Rock’n’Roll, but I like it. Gecovert wird auch: „Turn back the hands of time“ von Tyrone Davies – raunchy Soul kann die Band also auch.