Die goldenste Phase der swingenden Sechziger war die, als sich die Popmusik vorübergehend des engen Korsetts namens „Bluesschema“ entledigt hatte. Das waren die fröhlichen Jahre 1966 bis 1968, danach dauerte es nicht lange, bis das 12-Takt-Schema wieder durch Boogie, Glam und andere Rückwärtstrends Oberhand gewann.
GALILEO 7 sind völlig auf diese Freakbeat-Ära fixiert, die Band um Ex-PRISONERS-Bassmann Alan Crockford spielt unbefangenen melodischen Pop-Psych, ganz im Stil der „Rubble“-Sampler. Seitdem die Sieben nun endlich ein stabiles Line-up gefunden haben (mit EMBROOKS-Basser Mole an den Drums), hat sich das Bandgefüge konsolidiert.
In erster Linie bedeutet das, dass hier vier ausgesprochen talentierte Songschreiber und Instrumentalisten zusammengefunden haben, die komplett auf einer Wellenlänge liegen. Und nicht zuletzt gerade weil alle vier komponieren und auch Leadvocals beitragen, kommt auf dem Album derartig viel Dynamik zustande.
Aber auch weil der Produktionsprozess deutlich gestrafft wurde. Dauerte es beim Vorgängeralbum noch knapp zweieinhalb Jahre von den ersten Ideen bis zum endgültigen Release, brauchte „There Is Only Now“ nur sechs Monate.
Die Spontanität ist bei jeder der zwölf Nummern zu hören, neben der Spielfreude und der Liebe zum Detail, alle Grundlagen, die ein starkes Album braucht, sind also vorhanden. Einzig und allein ein paar anhängliche Ohrwurmmelodien mit Hitcharakter fehlen hier, da hat Kollege Graham Day immer noch die Nase vorn.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #115 August/September 2014 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #119 April/Mai 2015 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #135 Dezember/Januar 2017 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Gereon Helmer