Unter der Regie von Douglas Hickox („Brannigan“) entstand 1973 mit „Theater des Grauens“ vielleicht einer der letzten wichtigen Filme mit dem großartigen Horror-Mimen Vincent Price in der Hauptrolle. Ein etwas manieriertes Overacting gehörte bei Price ja immer dazu und machte auch irgendwie den Reiz seiner schauspielerischen Darbietung aus.
Ganz besonders im Fall von „Theater des Grauens“, denn in diesem klar als Parodie angelegten Horrorfilm, bei dem Lachen und Entsetzen ganz nah beieinander liegen, spielt Price den von der Kritik verhöhnten Shakespeare-Darsteller Edward Lionheart, der sich auf makabere Art an seinen Kritikern rächt, indem er die Morde Szenen aus Shakespeare-Stücken nachempfindet.
Für die Kritiker wird das bizarre Ableben ihrer Kollegen noch dadurch unheimlicher, weil sich Lionheart vor ihren Augen in den Tod gestürzt hatte, als er bei einer Preisverleihung mal wieder leer ausgegangen war.
Einer der persönlichen Favoriten von Price, auch wenn er nach Meinung mancher Leute eine ähnliche Rolle bereits zwei Jahre zuvor in „Das Schreckenskabinett des Dr. Phibes“ und der Fortsetzung „Die Rückkehr des Dr.
Phibes“ von 1972 wesentlich überzeugender gespielt hatte. Die Parallelen sind nicht von Hand zu weisen, denn besagter Dr. Phibes, ein Doktor der Musikwissenschaften und der Theologie, wird ähnlich wie Lionheart für tot gehalten und rächt sich im ersten Film in Form der alttestamentlichen Plagen an den behandelnden Ärzten seiner Frau, die er für ihren Tod verantwortlich macht.
Diese immer noch sehr unterhaltsamen trashigen Camp-Horror-Klassiker sind von Fox gerade in ihrer „Horror Cult Uncut“-Reihe neu aufgelegt worden, aber man würde sich dabei wirklich mal gescheit restaurierte Fassungen wünschen, verdient hätten es alle drei Filme zweifelsohne.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Thomas Kerpen