Es kommt bei jeder Band mal der Moment, wo sie ihre Unschuld verliert und versucht, ein breiteres Publikum zu erreichen, was sich oft in einer polierteren Herangehenweise beim Songwriting niederschlägt.
Nichts gegen fette Produktionen, so was kann Spaß machen, wenn das aber darin resultiert, dass die Band dabei jeglichen Biss verliert, geht der Schuss eher nach hinten los. Bei den Schotten FRIGHTENED RABBIT, deren Album „The Midnight Organ Fight“ ich ganz exzellent fand, ist die Suche nach dem großen Pop-Moment offenbar dem Bemühen gewichen, diesen mit der Brechstange auch wirklich finden zu wollen.
Der bisherige spartanische schrammelige Folk wird fast vollständig von verspieltem, nicht unsympathischen Kammerorchesterpop überlagert, eine recht einseitige Angelegenheit, denn die Schotten klingen dabei nur noch selten wirklich rauh und kantig.
Ähnliches konnte man auch beim letzten Album ihrer Landsleute SONS AND DAUGHTERS feststellen. Unter dem Strich kommt dabei zwar immer noch akzeptabler, niveauvoller und sogar irgendwie origineller Indierock heraus, aber mir fehlen da abseits ganz hübscher Melodien offen gesagt die wirklich mitreißenden Momente.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #83 April/Mai 2009 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Gina Schwarz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und Thomas Kerpen