US CHRISTMAS

The Valley Path

„The valley path“ und „38:53“ zeigt iTunes an: Album Nr. 6 der Band aus der provinziellen Appalachen-Region von North Carolina besteht aus einem einzigen, langen Stück. Das passt zur von jeher epischen Musik, die sich aus Psychedelic- und Stoner-Rock, aus Space-Rock wie aus monumentalem Post-Rock speist, und da schon in der Vergangenheit keine Gefahr bestand, übermäßiges Radio-Airplay verkraften zu müssen, gibt es diesmal also ein monolithisches Werk, einen knapp 40-minütigen Ride ohne Chance, zwischendurch auszusteigen.

Die sechsköpfige Band ist Meister darin, zwischen laut und leise zu wechseln, orchestrale, mit Streichern unterlegte Passagen in minutenlanges Distortion-Brutzeln zu überführen, wo dann wie bei einer Stereophonie-Demonstrationsplatte Töne von einer Box zur anderen wandern.

Bald jedoch steigt die Band wieder ein, geht die Geschichte weiter, und man erkennt einmal mehr den roten Faden, der sich durch das Neurot-Universum zieht, der Bands – wie aktiv oder inaktiv die Verbindungen mittlerweile auch sein mögen – wie A STORM OF LIGHT, RED SPAROWES, US CHRISTMAS und eben NEUROSIS verbindet.

Nichts an ihnen ist artifiziell, sie sind alle Geschichtenerzähler, ob nun mit oder ohne Text/Gesang, ihre Musik ist organisch, handgemacht, Arts & Crafts in der Audio-Variante. Musik für warme Sommernächte, zur Untermalung verträumter Sternenbeobachtung.

Klassische Musik und die dazugehörigen Orchester, wie sie zwanghaft von der Kulturbürokratie mit Millionenbeträgen gepäppelt wird, ist längst überholt, Bands wie US CHRISTMAS sollten stattdessen in ihren Sälen spielen.