Im Info wird der ganz dicke Strahl gepinkelt und behauptet, AETHERIANS könnten es locker mit den Pionie-ren des melodischen Death Metal aus Skandinavien aufnehmen. Als Vergleiche werden offensichtliche Protagonisten wie DARK TRANQUILLITY, aber auch Nachrücker wie OMNIUM GATHERUM herangezogen. Und natürlich kommt das einmal mehr bei weitem nicht hin – zumindest nicht ohne differenziertere Betrachtung. Positiv zu vermerken ist der warme, gleichzeitig überaus voluminöse Sound, auch die unterschwellige Melancholie steht den Griechen gut zu Gesicht. Das Songwriting ist durchaus ambitioniert, zuweilen komplex und mit Brüchen wie akustischen Einschüben durchsetzt. Auch handwerklich bringt die Truppe das alles souverän über die Rampe. Betrachtet man die Vergleiche seitens des Labels nun noch einmal genauer, bleibt festzuhalten, dass AETHERIANS gegenüber den aktuellen Releases von DARK TRANQUILLITY noch eine passable Figur machen, gegen deren Meisterwerk „The Gallery“ aber kellertief abstinken. Das eint sie mit Heerscharen ähnlicher Bands, womit sich die Frage aufdrängt, warum man ausgerechnet diese Scheibe kaufen sollte. Die Antwort muss jeder selber finden.
© by Fuze - Ausgabe #67 Dezember/Januar 2017 und Hendrik Lukas