CALL ME LIGHTNING

The Trouble We're In CD

Okay, ich bin ehrlich: all die Brüll-Hardcore-Releases, die in letzter Zeit auf Revelation erschienen sind, waren nicht gerade meine Tasse Tee. Um so besser, dass jetzt mit CALL ME LIGHTNING mal wieder eine Platte raus ist, die mir 100% gefällt, auch wenn sie für Revelation ganz ungewohnte Töne anschlägt.

Denn die aus Milwaukee stammende Band (im Info wird Milwaukee als die Stadt beschrieben, die der Welt außer einem kannibalistischen Serienkiller nur beschissenes Bier beschert hat) hat nach Kleinformaten auf ihrem Debüt-Longplayer eine furiose Mischung zu bieten, die mit "MINUTEMEN meet BIG BOYS" nur ein kleines bisschen zu lobhudelnd beschrieben ist.

Ein hysterischer Sänger und Gitarrist, ein wilder Bassist, ein mächtig dreinhauender Drummer machen Musik, die durchaus auch was von eigenwilligen Neo-Wave-Bands wie LES SAVY FAV oder LIARS hat, aber eben viel mehr vom Funky-Hardcore-Sex der alten Meister, wenn auch sie nicht so hart und kompromisslos, sondern eine Spur verspielter sind.

Auf jeden Fall sind CALL ME LIGHTNING etwas besonders, auch wenn die drei Bubis auf den Fotos recht harmlos aussehen - ich denke, live gehen sie ab wie Sau. Verblüffend auch das komplett gemalte Artwork, wilde psychedelische Bilder, für die Frontmann Nathan Lilley verantwortlich ist.

Ein außergewöhnliches, verdammt groovendes Album - Tip! (34.30) (08/10)