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THE STORY OF H8000 HARDCORE

Hans Verbeke

Es muss 1992 gewesen sein, dass ich biertrinkend und rauchend belgischen Straight-Edge-Bands bei einem Konzert in meiner Wuppertaler Lieblingskneipe zuhörte und damit den Argwohn der Anwesenden auf mich zog.

Es war mein erster Kontakt mit H8000. Nach dem bereits im Jahr 2018 veröffentlichten Dokumentarfilm „H8000 Hardcore – Anger and Distortion. 1989-1999“ hat der belgische Szene-Veteran Hans Verbeke (RISE ABOVE, BLINDFOLD) zusammen mit Onno Hesselink und einem kleinen Kollektiv von Autor*innen im Selbstverlag einen umfangreichen, aufwändig recherchierten und liebevoll gestalteten dokumentarischen Fotoband in englischer Sprache vorgelegt.

Die Aufmachung orientiert sich stark an der Punk-Fanzine-Ästhetik der erinnerten Epoche und verbindet diese ansprechend mit modernem Kunstdruck-Layout. Auch die Textarbeit erinnert an ein Fanzine.

Nach fast jedem der informativen und leicht verständlich formulierten meist kurzen Textabschnitte – manche Einschübe sind nur wenige Zeilen lang – wechseln die Autor*innen, was für einen lockeren Lesefluss sorgt und eine gewissen Spannungsbogen aufrechterhält.

Auf diese Weise wird anhand von Bandporträts, autobiografischen Skizzen und Konzertberichten sehr subjektiv belgische beziehungsweise westflandrische Hardcore-Punk-Geschichte erzählt, die die Szene in ihrer ganzen kulturellen, musikalischen und ästhetischen Vielfalt in der so empfundenen Blütezeit zwischen 1989 und 1999 darstellt.

Nach der Lektüre kann ich mich zwar noch immer nicht erinnern, welche Bands ich damals sah, aber das schmälert meine Begeisterung für das Buch nicht. Der Paperback-Band ist in zwei Ausführungen erhältlich, sowie mit und ohne DVD des Dokumentarfilms.