FUZZ

The Sound That Revolutionized The World

Es ist sehr lustig, sich als völlig unmusikalischer Mensch eine nerdige Doku über die Fuzzbox anzuschauen, also über jenes kleine Effektgerät, das vor dem Gitarristen auf der Bühne liegt, das mit Füßen getreten, das in Bier gebadet, von trotteligen Stagedivern zertrampelt wird.

Ohne dieses Gerät allerdings würde Rockmusik nicht so klingen, wie sie klingt, hätten weder die SONICS noch DINOSAUR JR so geklungen, wie sie klingen. Diese Doku nun porträtiert Menschen, die von diesen kleinen Metallboxen mit Knöpfen dran besessen sind, und das sind nicht zwingend nur Musiker, sondern auch Elektrobastler und Ingenieure, die aus jahrzehntealten Transistoren nach geheimen Schaltplänen in Kellerwerkstätten die abartigste Töne hervorrufende Fuzzboxen zusammenlöten und -schrauben.

Billy Gibbons von ZZ TOP, Jon Spencer, (kurz) J Mascis und diverse andere Musiker erzählen von ihrem Umgang mit dem Effektgerät, führen das auch vor, die Entwickler geben einen Einblick in ihre Szene, und das ist in der ersten halben Stunde noch unterhaltsam, verliert dann aber schnell seinen Reiz.

Alles in allem wohl eher ein Film für Gitarristen, denn kulturgeschichtliche Betrachtungen zur Fuzzbox bleiben aus, die FUZZTONES(!!!) kommen nicht zu Wort, keiner der prägenden Musiker aus den Sechzigern wird befragt.

Das hätte man besser machen können. (5)