Der NME hat sich schon in Rage geredet, sieht er in THE OPEN doch die neue Hoffnung des Rock'n'Roll. Doch sobald man die Band aus England mal ohne den gehörigen Lokalpatriotismus unter die Lupe nimmt, kommt man zu der Erkenntinis, das "The Silent Hours" zwar überzeugen kann, aber sicherlich nicht das Maß aller Dinge ist.
Generell gibt es eben Bands, die gut klauen und manche sind nicht so begabt und fliegen auf. THE OPEN machen ihre Sache aber sehr gut, die Songs werden von einem Piano getragen, dazu eine verträumte Leadgitarre und hin und wieder meint man Pete Townshend würde windmühlenartig in die Saiten schlagen.
THE SMITHS sind ebenfalls unverkennbar, z.B. in "Forgotten", wo man sich wiederholende Akkordfolgen bis zum Exodus in Hallschwaden gönnt. Ein Album, welches stellenweise zu poliert klingt, insgesamt aber weit über die herkömmlichen Alben herausragt.
Psychedelische Einflüsse sollte man schon mögen, wenn man mit THE OPEN warm werden möchte. Ein Album, welches Zeit braucht, um zu wachsen, aber einen Platz neben "Quadrophenia" von THE WHO verdient hätte, wobei das Album auch einige Totalaussetzter hat, aber Genie und Wahnsinn liegen ja bekanntlich nahe beieinander.
(48:43) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Thomas Eberhardt