THE RUNAWAYS

„Mit den Stars der Twilight Saga“ prangt anpreisend auf dem Cover dieser CD. Damit ist klar: Das hier soll ein Mädchenfilm sein, für Gören, die auf romantischen Fantasy-Schrott stehen. Ich würde sagen: Knapp an der Zielgruppe vorbeigeschossen, obwohl THE RUNAWAYS eindeutig ein Mädchenfilm ist, die Verfilmung einer Story, die das Leben schrieb, die zu gut war, sie nicht zu verfilmen.

Die RUNAWAYS waren eine der ersten Girl-Rockgruppen, wurden 1975 von Sandy West und Joan Jett gegründet, die es schafften, den standsgemäß zwielichtig-durchgeknallten Produzenten Kim Fowley auf sich aufmerksam zu machen.

Brave Mädchen allerdings wurden damals höchstens Popsternchen, nicht Rockmusikerin, das war Jungensache – was die beiden Gründerinnen sowie ihre Mitstreiterinnen Lita Ford, Jackie Fox und Sängerin Cherie Curie allerdings anders sahen.

Vor dem Hintergrund wenig glücklicher Familiensituationen, Drogenge- und missbrauch und Teenagerproblemen stellte sich dennoch bald Erfolg ein, die RUNAWAYS wurden zu Rockstars – und Cherie Curie schrieb ein Buch darüber, das die Grundlage war dieses von Joan Jett koproduzierten Films.

Den mag die Filmfirma in einem klugen Schachzug als Girlie-Film zu vermarkten versuchen, faktisch ist es jedoch ein klassischer Rock’n’Roll-Film, dem Joan Jett im Ox-Interview zwar nicht pauschal ihren Segen erteilen wollte und über den sie sagt, es sei eben ein Film ist, bei dem nicht jedes Detail der historischen Wahrheit entspreche, der aber großen Spaß macht.

Michael Shannons Darstellung von Kim Fowley ist großartig, Kristen Stewart als Joan Jett und Dakota Fanning als Cherie Curie kommen glaubwürdig rüber, und man bekommt ein Gefühl dafür, welch Leistung es für die Teeniegören damals war, sich als Rockband zu behaupten, nicht unterzugehen.

This is the real shit, nicht irgendwelche Castingopfer wie die putzige Lena. Die DVD kommt mit englischer und deutscher Tonspur sowie entsprechenden Untertiteln sowie Audiokommentaren, u.a.

von Joan Jett.