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ARMOR FOR SLEEP

The Rain Museum

Nach mal eben eineinhalb Jahrzehnten Veröffentlichungspause machen ARMOR FOR SLEEP direkt da weiter, wo sie damals aufgehört haben. Und das ist nicht bildlich gemeint. Tatsächlich begann der Schreibprozess zu „The Rain Museum“ bereits vor 17 Jahren. Aber erst im Corona-Lockdown konnte die Idee eines Konzeptalbums über eine post-apokalyptische Welt ohne Wasser wieder richtig Fahrt aufnehmen. Ein passendes Thema natürlich, wenn die Menschheit gerade mit offenen Augen auf ihr Ende zusteuert. ARMOR FOR SLEEP-Sänger Ben Jorgensen verarbeitet gleichzeitig aber auch seine gescheiterte Ehe, womit das Werk obendrein eine schmerzhaft persönliche Komponente erhält und das, man muss es sagen, tut dem Werk sehr gut. Denn die Geschichte und ihre Symboliken wirken immer wieder wenig originell oder kunstvoll, aber die Gefühle sind echt. Auch musikalisch ist die Rückkehr von ARMOR FOR SLEEP ein eher zwiespältiges Ding. Wer die Band noch von damals kennt und die alten Werke weiterhin schätzt, wird definitiv abgeholt. Wer aber jetzt erst in den Bandkosmos einsteigt, dem könnte der Sound ein wenig antiquiert vorkommen. Kein spektakuläres Comeback, wie man es sich nach einer langen Pause erhofft, aber ein solides.